Mietshäuser Syndikat

Wir sind Teil des bundesweiten Mietshäuser Syndikats, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Häuser dem profitorientierten Kapitalmarkt zu entziehen und für kollektiv selbstverwaltete Projekte zur Verfügung zu stellen. Das seit 1992 bestehende Syndikat ist ein Verbund von über 100 bereits bestehenden Hausprojekten und mehreren Projektinitiativen, die noch auf der Suche nach dem richtigen Objekt sind oder den Kauf vorbereiten. In Heilbronn gibt es seit dem Sommer 2013 mit dem „Sozialen Zentrum Käthe“ bereits ein Hausprojekt des Syndikats.
Die Häuser gehören allerdings nicht dem Mietshäuser Syndikat, sondern sind rechtlich selbständig mit einem eigenen Unternehmen, das die Immobilie besitzt. Dieses Unternehmen hat die Rechtsform einer Gesellschaft mit begrenzter Haftung (GmbH), die sich aus genau zwei Gesellschaftern zusammen setzt: zum einen dem „Hausverein“ der Bewohner_innen und Nutzer_innen und zum anderen dem Mietshäuser Syndikat. In unserem Fall handelt es sich um die „SL – Solidarisch Leben Heilbronn GmbH“.

Durch die Beteiligung des Mietshäuser Syndikats an der GmbH ist für alle Zeiten ausgeschlossen, dass das Haus privatisiert oder gar verkauft wird. Denn als Gesellschafter der GmbH erfüllt das Mietshäuser Syndikat eine Kontroll- oder Wächterrolle: in bestimmten Angelegenheiten wie Hausverkauf, Umwandlung in Eigentumswohnungen oder ähnlichen Zugriffen auf das Immobilienvermögen hat das Syndikat als Gesellschafter ein Stimmrecht und kann somit verhindern, dass das Projekt seinem ursprünglichen Zweck entfremdet wird. Dieser Zweck ist in der Satzung der GmbH, dem „Gesellschaftsvertrag“, verbindlich vereinbart. Das Mitspracherecht des Mietshäuser Syndikats ist allerdings auf diese wenigen Grundlagenfragen beschränkt, alle sonstigen Angelegenheiten regelt der Hausverein selbst.

Neben dem Schutz des einzelnen Hausprojekts vor Reprivatisierung und Zweckentfremdung organisiert das Mietshäuser Syndikat als Bindeglied der vielen Hausbesitz- GmbHs vor allem den Austausch unter den Projekten und unterstützt neue Initiativen. Alle beteiligten Hausprojekte sind bspw. dazu verpflichtet, in einen Solidarfonds einzuzahlen, aus dem Öffentlichkeitsarbeit, Infrastrukturkosten, Beratungskosten, Stammkapitaleinlagen an neuen Hausbesitz- GmbHs und die Anschubfinanzierung neuer Projekte finanziert werden. Auch untereinander helfen sich die bestehenden Hausprojekte durch Solidartransfers.

Ausführliche Informationen über das Mietshäuser Syndikat: syndikat.org